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Was macht eigentlich ein Immobiliengutachter?

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Man kann den Menschen immer nur vor den Kopf schauen. Was der Volksmund weiß, gilt auch für Immobilien: Bevor die Kaufentscheidung für das Traumhaus fällt, sollte daher eine Begutachtung durch einen professionellen Immobiliengutachter stattfinden. Wir zeigen, was ein solcher Gutachter leistet – und wann Sie auf keinen Fall auf seine Dienstleistungen verzichten sollten.

Was leistet ein Immobiliengutachter?

Die Entscheidung für eine Immobilie zählt für die meisten Menschen zu den wichtigsten ihres Lebens – schließlich geht der Kauf mit einer jahrzehntelangen finanziellen Verpflichtung einher. Versteckte Gebäudemängel, ein Sanierungsstau oder Schadstoffbelastungen können dementsprechend schnell in finanzielle Schwierigkeiten führen. Die Industrie- und Handelskammer bestellt daher öffentlich vereidigte Sachverständige, die Sie beim Immobilienkauf mit besonderer Sachkunde beraten. Grundsätzliche überprüfen sie den allgemeinen Zustand der Immobilie: Ist ihr Dach intakt und frei von Schädlingsbefall? Liegen Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel vor, ist die Bausubstanz gut erhalten und unbelastet von gesundheitsgefährdenden Substanzen? Entsprechen eventuell vorgenommene Umbaumaßnahmen den aktuellen Regulierungen, ist die Wärmedämmung auf dem neuesten Stand oder eine energetische Sanierung anstehend? Falls ja, schätzt der Gutachter die erwartbaren Sanierungskosten für Sie ab. Das kann sich lohnen: Schließlich sollten Wasserleitungen und Elektroinstallationen beispielsweise nach etwa 40 Jahren erneuert werden. Eine solch umfassende Immobilienbewertung schließt der Gutachter mit einem unabhängigen Verkehrswertgutachten ab; das kostet bis zu 3.000 Euro und beansprucht rund drei Monate Bearbeitungszeit.

Wer Zeit und Kosten sparen möchte, kann stattdessen einen einfachen Sachverständigen beauftragen, der gegen eine Zahlung rund 1.000 Euro beurteilt, ob der vereinbarte Immobilien-Kaufpreis dem Immobilienwert angemessen ist. Wichtig: Der Sachverständige sollte von der Deutschen Akkreditierungsstelle nach DIN-Vorschrift EN ISO/IEC 17024 zertifiziert sein. Verfügt er über kein solches Zertifikat, kann er sich lediglich als Freier Sachverständiger bezeichnen.

Wann ist ein Gutachter unverzichtbar?

Grundsätzlich gilt: Wer selbst nicht fachkundig ist, sollte vor dem Immobilienkauf einen Sachverständigen zurate ziehen. Unerlässlich wird eine solche Begutachtung, wenn die Immobilie mehr als 20 Jahre alt ist ­– denn zu diesem Zeitpunkt werden üblicherweise die ersten umfassenden Renovierungsmaßnahmen notwendig. Übrigens: Einfamilienhäuser haben eine durchschnittliche Gesamtlebensdauer von rund 80 Jahren – je älter die Immobilie, desto wichtiger wird also ihre Beurteilung.

Grund für eine professionelle Immobilienbeurteilung kann außerdem ein ungewöhnlicher Kaufpreis sein: So sprechen beispielsweise auffällig niedrige Preise für versteckte Mängel. Preise, die deutlich über dem marktüblichen Rahmen liegen, lassen sich dagegen durch seriöse Gutachten mäßigen. Ein besonders deutliches Warnzeichen ist außerdem der Widerspruch des Verkäufers gegen eine Immobilienbegutachtung: Zwar ist das für private Verkäufer zulässig, sollte Sie jedoch besonders vorsichtig werden lassen.

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